Finanzspritze über 20,7 Millionen Euro
29.08.2014 - Lange stand die privatwirtschaftlich organisierte Sammlung gebrauchter Verpackungen finanziell auf der Kippe. Mit der jetzt erzielten Einigung wurde aber nicht nur das System stabilisiert: Auch neue Spielregeln treten in Kraft, die Missbrauch verhindern sollen.
Über die letzten noch fehlenden Millionen zur Finanzierung des
Systembetriebes im laufenden Jahr wurde monatelang gerungen. Mehrfach
war eine Einigung in Sicht, die dann aber wieder scheiterte. Zuletzt
sollten Handel und Industrie das Defizit zu gleichen
Teilen schließen. Am Ende brachten Aldi, Lidl, Rewe, Metro, Kaufland,
Edeka, Ikea und Tschibo alleine die noch fehlenden 20,7 Millionen Euro
zusammen und verdeutlichten einmal mehr, wie wichtig ihnen der Erhalt
und die nachhaltige Weiterentwicklung der Verpackungsentsorgung
ist. Kai Falk, Geschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE)
machte zugleich deutlich, dass man bei der künftigen Ausgestaltung des
Systems Forderungen stellen werde, um eine erneute Schieflage zu
verhindern.
Mit der Finanzspritze für das laufende Jahr trat auch neue
Vereinbarung in Kraft, die zwischen den Dualen Systembetreiber bereits
im Juli ausgehandelt wurde und die bislang unter dem Vorbehalt der
Lösung der aktuten Finanzprobleme stand. In dem sogenannten
„Clearingstellen-Vertrag“ werden unter anderem einheitliche
Prüfrichtlinien für die Mengenmeldungen der Systembetreiber an die
Clearingstelle geregelt. Die Finanzprobleme entstanden vor allem
dadurch, dass weniger Verpackungsmengen gemeldet wurden, als
letztendlich
in den Behältern des Dualen Systems landeten und bezahlt werden
mussten.
In Stellungnahmen zahlreicher Unternehmen und Verbände wurde deutlich, dass die finanzielle Rettungsaktion, der neue Clearingstellen-Vertrag und auch die 7. Novelle der Verpackungsverordnung noch nicht ausreichend sind, um alle Probleme zu lösen: Unverzichtbar sei ein Wertstoffgesetz, mit der Schaffung einer zentrale Stelle, die Lizenzierung und Mengenströme kontrolliert und gegebenenfalls ahndet.
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