Der wichtigste Rohstoff für die Zellstoff- und Kartonproduktion wächst nach: Holz ist im Gegensatz zu anderen Rohstoffen kein knappes Gut. Eine nachhaltige Forstwirtschaft garantiert, dass das so bleibt. Nachhaltigkeit bedeutet zunächst einmal, dass mehr Holz nachwächst als eingeschlagen wird. Die deutsche und europäische Papierindustrie decken ihren Rohstoffbedarf zu ca. 80 % aus europäischen Wirtschaftswäldern. Hier werden für jeden gefällten Baum 3-5 neue gepflanzt. Die Welt-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO berechnet den Waldzuwachs auf der Nordhalbkugel mit fünf Prozent im Jahr. Allein in Europa ist das eine Fläche von 1,5 Millionen Fußballfeldern. Rund 20 Prozent des weltweit eingeschlagenen Holzes wird zur Papierherstellung eingesetzt.
Nachhaltigkeit bedeutet aber mehr als Aufforstung: Zu den
wichtigsten Grundsätzen einer nachhaltigen Forstwirtschaft gehört die Erhaltung
der biologischen Vielfalt (Biodiversität) und die Einhaltung von
Sozialstandards für die Waldarbeiter. Waldzertifizierungssysteme können dies
sicherstellen. Die weltweit bekanntesten sind das »Programme for the
Endorsement of Forest Certification Schemes« (PEFC) und das System des »Forest
Stewardship Council« (FSC). Die Zahl entsprechend gekennzeichneter PPK-Produkte
wächst ständig. In einzelnen Produktbereichen sind bereits mehr als 70% aller
Verpackungen gelabelt. Der wpv setzt sich mit Nachdruck dafür ein, dass Wälder
verantwortungsvoll bewirtschaftet werden und die Zertifizierungs-Standards
erfüllen.
Viele PPK-Produkte werden aus 100% Altpapier hergestellt. Das geht aber nicht bei allen Anwendungen: Sollen beispielsweise schwere Produkte in Karton sicher verpackt werden, braucht man einen bestimmten „Primärfaseranteil“.Der Grund: Bei der Altpapieraufbereitung werden die Papierfasern aufgrund der mechanischen Beanspruchung immer kürzer und damit weniger reißfest. Andere Anwendungen müssen aufgrund lebensmittelrechtlicher Vorgaben aus Primärfasern hergestellt werden. Grundsätzlich gilt: Bei einer Altpapiereinsatzquote in Deutschland von ca. 70% Prozent sind die Einsatzmöglichkeiten technisch weitgehend ausgereizt.
Für bestimmte Anwendungen sind Materialkombinationen ausPapier mit Kunststoffen und/oder Metallen unverzichtbar. Man denke nur an Pappbecher, Tiefkühlpackungen, Getränkekartons oder Briefumschläge mit Sichtfenster. PPK-Verbunde erfüllen Anforderungen, die durch Monomaterialien in der Regel nicht oder nur mit einem deutlich höheren Ressourceneinsatz zu erfüllen sind. So werden z.B. bei PPK- Lebensmittelverpackungen häufig Aluminiumfolien als Aroma- und Sauerstoffbarriere eingesetzt, die nur wenige 1.000stel Millimeter stark sind.
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